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Was ist Sprachtherapie?

Die Tätigkeit umfasst Diagnostik, Therapie und Beratung von Patienten und deren Angehörigen. Wir begleiten bei allen Störungen der Sprache, des Sprechens, der Stimme, des Sprechablaufs und des Schluckens sowie bei Störungen des Gehörs soweit sich diese auf die Sprache auswirken.

Wir unterstützen Sie auf dem Weg zu Ihrem individuellen Ziel, welches wir gemeinsam mit Ihnen setzen.

Ablauf einer Therapie

Zu Beginn der Therapie finden ein umfassendes Anamnesegespräch, eine differenzierte Diagnostik sowie die anschließende Besprechung des logopädischen Befundes mit Vorstellung eines individuellen Förderplans statt. Eine Therapieeinheit dauert 30, 45 oder 60 Minuten und findet in der Therapiefrequenz von 1-2 Therapieeinheiten je Woche statt. Die Therapie kann in der Praxis oder auch im häuslichen Umfeld durchgeführt werden.

Wir bieten Therapien für Erwachsene und Kinder

Behandlungsfelder Erwachsene

  • Aphasie (Sprachstörung)

    Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach einer Hirnschädigung auftreten kann (wie z.B. nach Schlaganfall, auch Kopfverletzungen nach Unfall, Tumor oder entzündlichem Gehirnprozess) und bedeutet „Verlust der Sprache“. Durch die Aphasie können alle sprachlichen Fähigkeiten betroffen sein: Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben. Inneres Denken, persönliches und allgemeines Wissen sind nicht oder nur gering gestört. Aphasie ist eine Sprachstörung, keine Denkstörung.

    Aphasiker leiden oft unter Begleitsymptomen: Die Planung von Bewegungen und Handlungen gelingt nicht mehr automatisiert; alltägliche Tätigkeiten bei der Körperpflege, beim Essen oder im Haushalt geraten durcheinander. Die Aufmerksamkeit ist eingeschränkt; die Patienten können sich nur mehr auf eine Sache konzentrieren, mehrere Dinge gleichzeitig führen leicht zur Überforderung. Zudem beeinträchtigt die Gehirnschädigung die Motorik; Lähmungen und Störungen der vegetativen Funktionen sind nicht selten.

    Der Verlust und die Störung der eigenen Muttersprache ist seelisch schwer zu verarbeiten. Viele Patienten werden depressiv und verzweifelt, manchmal auch aggressiv. Für die Angehörigen und Freunde ist es schwierig, sich an die veränderte Situation anzupassen. Die Kommunikation mit aphasischen Patienten erfordert Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Soziale Einsamkeit ist oft die Folge der Aphasie. Aphasie hat nichts mit geistiger oder psychischer Störung zu tun!

    Je nach Art und Ausmaß der Aphasie sind die Fähigkeiten für schnelles, vollständiges und genaues Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben in unterschiedlicher Weise betroffen.

  • Dysarthrie (Sprechstörung)

    Bei Dysarthrien spricht man von einer Beeinträchtigung des Sprechens aufgrund einer Störung der Sprechmotorik. Bei der Dysarthrie liegt also - im Gegensatz zur Aphasie - keine Störung eines höheren kognitiven Gesamtsystems (Sprache, visuelle Wahrnehmung, Gedächtnis etc.) vor, sondern eine Störung der Ausführung motorischer Befehle, d.h.: Dysarthrie ist eine Sprechstörung (Aphasie dagegen eine Sprachstörung).

    Da es sich bei der Dysarthrie um eine Störung des motorischen Systems handelt, was z.B. zu einer Schwächung, Verlangsamung, Dyskoordination oder Tonusveränderung der betroffenen Muskulatur führt. Bei Dysarthriepatienten ist meist nicht nur die Sprache betroffen, sondern z.B. auch das Kauen, das Schlucken, die Mimik etc. aber auch die Gliedmaßenmotorik, also alle motorischen Aktivitäten, in deren Kontrolle das jeweils gestörte motorische Subsystem involviert ist.

    Bei dysarthrischen Sprechstörungen ist in aller Regel nicht nur die Artikulation betroffen, sondern alle am Sprechvorgang beteiligten Systeme: Sprechatmung, Phonation, Resonanz und Artikulation. Man spricht deshalb häufig auch von Dysarthrophonie oder, seltener, von Dysarthropneumophonie.

  • Dysphagie (Schluckstörung)

    Der Schluckprozess, durch den unser Essen vom Mund in den Magen gelangt, ist ein komplexer Vorgang. Eine Störung beim Schlucken führt oft dazu, dass Nahrung und Flüssigkeiten, vom Rachenraum bis hinab in die Speiseröhre, stecken bleiben können oder in die Atemwege gelangen. Schluckstörungen können verschiedene Ursachen haben und sind meist Begleiterscheinungen einer zugrundeliegenden Erkrankung. Medizinisch werden sie Dysphagie genannt. Eine Dysphagie reicht von Problemen beim Kauen, über das Hinunterschlucken bestimmter Konsistenzen, bis hin zur völligen Schluckunfähigkeit.

  • Ernährung bei Schluckstörung

    Diese Tipps können für Erleichterung sorgen:

    Gerade bei Pflegebedürftigen, die nicht mehr genügend Nahrung zu sich nehmen, gilt der Grundsatz: „Das Auge isst mit“. Appetitlosigkeit und Angst vor dem Essen werden durch lieblos zubereitete Gerichte und überfüllte Teller noch verstärkt. Wohingegen ein appetitlich angerichtetes Menü eher zum Zugreifen animiert. Wer den Aufwand für das Anrichten scheut, kann auch optisch attraktive Tiefkühlmenüs nutzen – damit macht das Essen auch wieder Freude und der Dysphagiepatient fühlt sich bei Tisch nicht mehr ausgegrenzt.

    Mittlerweile gibt es auch pürierte Salate und Brote, die eine willkommene Abwechslung in der Ernährung sein können. Salate sind sehr frisch und geschmacksintensiv und das Brot gehört ebenfalls zu unserer Ernährungskultur.

    Für Patienten mit dysphagischen Einschränkungen gibt es geeignete und ungeeignete Nahrungsmittel. Je nach Schwere der Erkrankung und Konsistenz der Nahrung, wird diese entweder zerdrückt, breiig gekocht, klein geschnitten, geraspelt, oder püriert gereicht.

    Die Konsistenz der Speisen kann der Problematik des Patienten angepasst werden. Bei manchen Speisen wird es nötig sein, diese mit Wasser zu verdünnen, andere müssen evtl. mit entsprechenden Mitteln angedickt werden, um das Schlucken zu erleichtern.

    Um keine Mangelernährung entstehen zu lassen, ist eine ausgewogene, energie- und nährstoffreiche Ernährung notwendig. Deshalb sollten hochkalorische, energiereiche Speisen und Zwischenmahlzeiten angeboten werden.

  • Sprechapraxie (Störung der Sprechmotorik)

    Die Sprechapraxie ist eine Störung bei der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten.

    Bei der Artikulation sind lautliche Abweichungen bzw. Entstellungen von Lauten (z. B. einer übermäßig behauchten Aussprache des ‚t‘) feststellbar, die zu einer unverständlicheren Aussprache führen. Teilweise kann es auch zu Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten sowie einer Mischung von Fehlerarten kommen. Die Artikulationsstörungen betreffen oft den Anfang von Wörtern bzw. Silben und sind vielfach mit Suchbewegungen der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer…) verbunden. Bei Wiederholungen können die Fehler variieren und Selbstkorrekturen führen nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung des Sprechens. Die Sprechgeschwindigkeit ist häufig vermindert, Vokale werden gedehnt gesprochen und bei vielen Betroffenen kommt es zu einer silbischen Sprechweise. Es können auch Fehler bei der Wortbetonung auftreten, indem Silben falsch oder übermäßig deutlich betont werden.

    Die Betroffenen zeigen auf Grund ihres unbeeinträchtigten Sprachverstehens eine große Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Sprechen. Das anstrengende Sprechen führt zu mimischen Mitbewegungen, gepresster Stimme oder Anspannungen der Hals- und Gesichtsmuskulatur.

  • Stimmstörungen

    Die Heiserkeit ist das hörbare Merkmal einer Stimmstörung. Sie kann entweder hyper- (mit erhöhter Spannung) und/oder hypofunktionelle (unterspannte) Komponenten aufweisen.

    Bei einer Hyperfunktion klingt die Stimme heiser, rau, gepresst und angestrengt. Die Stimmlage ist meist erhöht, der Stimmumfang eingeschränkt. Es können Schmerzen und/oder Missempfindungen wie Kloßgefühl, Trockenheit und Räusperzwang auftreten. Als Begleiterscheinungen kommt es zu Fehlhaltungen, gestörter Atmung, erhöhtem Sprechtempo und undeutlicher Artikulation. Hyperfunktionelle Komponenten können auf Dauer zu organischen Veränderungen (Stimmknötchen) oder zu Stimmermüdung führen.

    Eine Hypofunktion dagegen zeichnet sich durch behauchten, kraftlosen Stimmklang aus mit eher flacher Atmung und herabgesetzter Muskelspannung.

    Wenn Menschen mit hypofunktioneller Stimmgebung in z.B. Sprecherberufen hoher Stimmbelastung ausgesetzt sind, können Sie in Folge zur Überwindung der Kraftlosigkeit, mit zu viel Spannung und Stimmanstrengung sprechen und somit eine Hyperfunktion entwickeln. Meist liegen jedoch gemischte Symptomatiken vor. Auch organische Stimmstörungen (z.B. Stimmlippenlähmungen, Entzündungen) können im Verlauf funktionelle Stimmstörungen mit sich bringen. Wenn hauptsächlich das Singen beeinträchtigt ist, wird dies als Dysodie bezeichnet.

  • Recurrensparese (Stimmlippenlähmung)

    Die Recurrensparese ist eine durch den Ausfall des Nervus laryngeus recurrens bedingte Lähmung (Parese) der inneren Kehlkopfmuskulatur. Dieser Nerv ist Teil des Nervus vagus (V. Hirnnerv).

    Der Nerv kann komplett durchtrennt oder aufgrund von Schwellung im Versorgungsgebiet (nur) gequetscht sein. Solange der Nerv nicht komplett durchtrennt ist, erscheint die Prognose sehr gut. Die ursprüngliche Stimmleistung kann in vielen Fällen innerhalb eines Jahres wieder hergestellt werden.

    Es muss prinzipiell zwischen einer einseitigen und einer doppelseitigen Parese unterschieden werden. Wichtig ist auch in welcher Stellung die Stimmlippe(n) stehen geblieben ist/sind und auf welcher Höhe der Nerv geschädigt wurde.

    Die häufigste Ursache ist eine Läsion (Verletzung) des Nerven bei operativen Eingriffen an der Schilddrüse (z.B. Thyreoidektomie). Daneben können sich auch Schädigungen ergeben bei:

    • anderen chirurgischen Eingriffen, z.B. Tumor-OP, OP an der Halsschlagader
    • Unfällen / Verletzungen
    • Neurologische Erkrankungen / Nervenleiden
    • Systemerkrankungen, degenerativen Prozessen
  • Kognitive Dysphasie (z.B. Demenz)

    Die Dysphasie ist ein sehr junger Begriff, der erst in diesem Jahrhundert geprägt wurde. Sie ist eine Störung bei der Sprachverarbeitung, die aus Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses oder anderer geistiger Fähigkeiten resultiert. Dabei ist die Dysphasie ein Symptom eines bestehenden Problems, das Sprachsystem ist häufig gar nicht geschädigt. Es gibt Therapiemaßnahmen, mit denen eine Dysphasie behandelt werden kann.

  • Fazialisparese (Gesichtslähmung)

    Eine Fazialisparese (Gesichtslähmung) ist eine Lähmung des Fazialisnervs, auch Gesichtsnerv genannt. Dieser Nerv entspringt im Gehirn und gehört deshalb zu den Hirnnerven.

    Nach dem Ort der Schädigung unterscheidet man die zentrale Fazialisparese, bei der sich die Schädigung im Gehirn (zentral) befindet, und die periphere Fazialisparese, bei der die Schädigung den Gesichtsnerv selbst betrifft.

    Der Fazialisnerv ist für die Bewegung von Augen- und Stirnmuskulatur sowie für die Muskulatur von Wangen, Nase und Mund zuständig. Speichel- und Tränensekretion sowie die Geschmacksempfindung eines großen Teils der Zunge gehören ebenso zum Aufgabenbereich dieses Gesichtsnervs. Auch am Hörvorgang ist der Fazialisnerv durch Versorgung eines Muskels der Gehörknöchelchenkette beteiligt.

  • Trachealkanülenmanagement

    Die Indikation zum Einlegen einer Trachealkanüle erfolgt meistens aufgrund von Schwierigkeiten mit der Atmung, teilweise aber auch im Zusammenhang mit einer schweren Dysphagie. Über die Trachealkanüle kann die Atmung oder eine allenfalls notwendige Beatmung sichergestellt werden. Bei massiven Schluckstörungen mit Aspirationen kann der fehlende Schutz der tiefen Atemwege mit einer cuffbaren Trachealkanüle einigermaßen kompensiert werden.

  • Begleitstörungen bei neurologischen Erkrankungen wie
    z.B. Morbus Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose, MS

    Die häufigsten Ursachen von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen ist ein Schlaganfall. Aber auch bei anderen neurologischen Erkrankungen treten oftmals die oben genannten Störungen auf, so z.B. bei Alzheimer, Demenz, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) oder Chorea Huntington.



Behandlungsfelder Kinder

  • Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS)

    Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) auch auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) genannt, sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Es liegt keine Schwerhörigkeit oder eine Intelligenzminderung vor. Die Störungen betreffen den Hörnerven, es erfolgt keine korrekte Weiterleitung der akustischen Reize an das Großhirn.

    Betroffene können beispielsweise Schwierigkeiten haben, die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, richtig zu bestimmen oder in lauter Umgebung gesprochene Sprache herauszufiltern. Die Merkfähigkeit in Bezug auf akustisch vermittelte Informationen kann eingeschränkt sein, ebenso wie die Aufmerksamkeit bei üblichem Umgebungslärm oder die Fähigkeit ähnlich klingende Laute zu unterscheiden. Diese Funktionen sind wichtige Vorläuferfunktionen und Voraussetzung für das Lesen- und Schreibenlernen.

  • Dysathrie

    Eine Dysarthrie ist eine neurologisch bedingte Sprechstörung, sie entstehen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern durch eine Schädigung des zentralen oder des pheripheren Nervensystems nach einem durch ein neurologisches Krankheitsereignis wie z. B. Schädel- Hirn- Trauma (z.B. nach einem Unfall), Schlaganfall. Dabei sind die Steuerung und die Ausführung von Sprechbewegungen betroffen. Dies bedeutet, dass Sprechmotorik, Sprechmelodie, Sprechrhythmus, Stimme und Atmung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sind.

  • Fütter- und Schluckstörungen

    Schluckstörungen (Dysphagien) bei Kindern können in jeder Altersstufe auftreten. Sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder können unter Schluckstörungen leiden. Bei den Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die z.B. nicht kraftvoll saugen können. Bei Säuglingen können auch Fütterstörungen auftreten, was bedeutet, dass die Nahrungsaufnahme gestört ist (betrifft eher Frühgeborene). Schluckstörungen kommen aber auch bei normal entwickelten Kindern vor, die ein ungünstiges Schluckverhalten entwickelt haben.

  • Funktionelle orofaziale Störungen (Myofunktionelle Störungen)

    Bei einer funktionellen orofazialen Störung handelt es sich um eine Störung der Muskulatur im Mund-Gesichtsbereich. Betroffen sind die Bewegungs- und Koordinationsabläufe aller am Schlucken beteiligten Strukturen aufgrund einer isolierten Fehlfunktion der Wangen-, Lippen- und Zungenmuskulatur (auch als Myofunktionelle Störung/ Orofaziale Dysfunktion bezeichnet).

    Folgende Symptome können hierbei auftreten: unvollständiger Mundschluss, Mundatmung, vermehrter Speichelfluss, sensorische und motorische Defizite der Zunge, unphysiologische Zungenruhelage und Vorverlagerung der Zunge beim Sprechen und Schlucken bei insgesamt unausgeglichener Muskelbalance im Mund-, Gesichts- und Halsbereich.

  • Hörstörungen / Audiogen bedingte Sprechstörungen

    Es können bei Kindern Schalleitungsschwerhörigkeiten und Schallempfindungsschwerhörigkeiten unterschiedlichen Schweregrades sowie zentrale Hörverarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen auftreten. Je nach Schweregrad und Ausprägung einer Hörstörung können bestimmte Laute der Sprache nicht mehr oder nur ungenau wahrgenommen werden.

    Diese Laute werden dann von den hörbeeinträchtigten Personen nicht oder ungenau artikuliert. Es kommt zu Auslassungen von Lauten, zu einer verwaschenen oder fehlerhaften Aussprache von Konsonanten und/oder zu einer Vereinheitlichung des Klangbildes bei Vokalen. Zusätzlich zu diesen Auffälligkeiten können Stimme, Sprechatmung und die Sprachmelodie auffällig sein.

  • Kindliche Sprechapraxie (VED)

    Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Sie zeigt sich im Bereich von Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus (Prosodie) und Sprechverhalten. Bei der Artikulation sind lautliche Abweichungen bzw. Entstellungen von Lauten zu beobachten, die zu einer unverständlicheren Aussprache führen. Teilweise kann es auch zu Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten sowie einer Mischung von Fehlerarten kommen.

    Die Artikulationsstörungen betreffen oft den Anfang von Wörtern bzw. Silben. Bei Wiederholungen können die Fehler variieren und Selbstkorrekturen führen nicht unbedingt zu einer Verbesserung des Sprechens. Die Sprechgeschwindigkeit ist häufig vermindert und es können auch Fehler bei der Wortbetonung auftreten.

  • Sprachentwicklungsstörungen

    Sprachentwicklungsstörungen betreffen oft mehrere Bereiche gleichzeitig: das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Laut-, Wort- und Satzbildung. Die Störungen des Lauterwerbs, der Grammatik und der Artikulation können aber auch isoliert auftreten.

  • Stimmstörungen

    Stimmstörungen bei Kindern machen sich durch länger anhaltende Heiserkeit (ohne akuten Infekt) bemerkbar. Die Stimme ist wenig belastbar und kann manchmal ganz wegbleiben. Sie kann rau und gepresst oder kraftlos und hauchig klingen und eventuell schwer verständlich sein.

  • Störungen der Grammatik

    Störungen der Grammatik können Wörter und Sätze betreffen. Beispielsweise: wenn Endungen an Wörtern fehlen oder nicht korrekt sind. Manche Kinder haben auch Probleme, korrekte Sätze zu bilden: es kommt zu Wortauslassungen oder Umstellungen

  • Störungen des Lauterwerbs / der Artikulation

    Störungen des Lauterwerbs (phonologische Störung): Laute können zwar isoliert korrekt gebildet, aber nicht gemäß den sprachsystematischen Regeln verwendet werden: Die Laute werden ausgelassen oder durch andere Laute ersetzt.

    Artikulationsstörungen sind Abweichungen bei der Aussprache von Lauten bzw. Lautverbindungen aufgrund von sprechmotorischen Problemen. Bei Artikulationsstörungen entspricht die Lautbildung eines oder mehrerer Laute nicht dem sogenannten "Standardmuster" einer Sprache, d.h. ein Laut wird nicht oder falsch gebildet. Am häufigsten sind im Deutschen die Zischlaute davon betroffen, das Lispeln.

  • Störungen des Textverständnisses

    Kinder mit Störungen des Textverständnisses und der Textproduktion haben Schwierigkeiten, Erlebtes in korrekter Reihenfolge zu erzählen und wichtige Inhalte des Erlebten zusammenhängend wiederzugeben. Diese Problem wird erst um das 5. Lebensjahr deutlich, wenn das Kind aufgrund seiner Sprachentwicklung über einen ausreichend großen Wortschatz und grammatische Fähigkeiten verfügt.

  • Störungen des Wortschatzes

    Störungen beim Aufbau des Wortschatzes (lexikalische Störungen) können sowohl den Wortschatzumfang als auch die Merkmale der einzelnen Wörter betreffen. Ein großer Teil der Kinder mit einer lexikalischen Störung fällt schon sehr früh durch den verspäteten Sprechbeginn auf ("Late Talker"). Dies sind Kinder im Alter von 2 Jahren (teilweise auch mit 3 Jahren noch) nicht über 50 produktive Wörter verfügen). Der zum Zeitpunkt von 2 Jahren typische "Wortschatzspurt" ist nicht erfolgt.

    Bei älteren Kindern können auch Einschränkungen des Wortschatzumfanges oder in der Wortfindung erkennbar sein. Dem Kind fehlen notwendige Wörter wie Nomen, Verben oder Adjektive/Adverbien und es benutzt häufig unspezifische Wörter wie "Dings", "machen" oder setzt Gesten ein. Hält diese Symptomatik bis zum Schuleintritt an, kann sich dies nachteilig auf den Leseerwerb, d.h. das Leseverstehen auswirken.

Formales

Die Sprachtherapie ist eine Leistung, die Ihnen von Ihrem Arzt verordnet wird, wenn sie medizinisch begründet ist. In diesem Fall bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Bei erwachsenen Patienten übernehmen sie den Großteil der Behandlungskosten, und der Patient leistet seinen Anteil im Rahmen einer gesetzlich festgelegten Zuzahlung. Privatversicherte bekommen die Therapiekosten - ihrem Versicherungsvertrag entsprechend - von Ihrer Krankenkasse erstattet. Wenn es Ihnen oder Ihren Angehörigen aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, zu uns in die Praxis zu kommen, übernehmen wir auch gerne die Therapie bei Ihnen zu Hause. In diesem Fall muss Ihr Arzt den notwendigen Hausbesuch auf der Verordnung vermerken.

Verordnende Ärzte z.B.

  • Hausärzte, Kinderärzte, Internisten, Neurologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte oder Phoniater
  • Kieferorthopäden und Zahnärzte

Tacheles
Logopädische Praxis
Kerstin Behle

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